::: Selber bauen muss nicht sein - Alternativen

Vor einigen Jahren hätte es sich auch unter rein finanziellen Gesichtspunkten durchaus gelohnt, seinen Kickertisch selber zu bauen, denn qualitativ gleichwertige Alternativen zu den etablierten Markenherstellern gab es nicht. Heute lohnt sich ein Eigenbau nur aus diesem Grund nicht mehr - inzwischen gibt es hochwertige Alternativangebote, die finanziell zum Teil sogar günstiger als ein Eigenbau sind. Als Anhaltspunkt bei der Bewertung der Alternativen sollte man sich vor Augen halten, dass alleine für die zugekauften Kicker-Komponenten in erstklassiger Qualität etwa 300 Euro Kosten auf den Selberbauer zukommen (ohne Spielfeld).

::: Der Ullrich-Kicker

Der Ullrich-Kicker ist ein nach deutschen Vorgaben in China produzierter Soccer-Tisch. Anfangs stand der Gedanke im Mittelpunkt, den Soccer-Modellen der deutschen Premiumanbieter Leonhart und Lehmacher möglichst nahe zu kommen. An noch verbliebenen Schwachstellen wurde kontinuierlich weitergearbeitet und der Tisch im Laufe der Zeit konstruktiv immer weiter verbessert (Bandenanhebung, Spielfeldmaterial, Gleitlager).

Seit längerer Zeit geht nun die Entwicklung von dem Versuch weg, eine reine Kopie der deutschen Soccer-Tische zu produzieren. Das deutlichste Zeichen für diesen Gesinnungswandel ist die Umgestaltung der Figuroptik - weg von der klassischen Soccerfigur mit Mütze hin zu einer Eigenkreation. Entsprechend selbstbewusst sprechen die Macher des Ullrich-Kicker denn auch davon, nun ihrerseits die Markentische qualitativ zu überholen: zum Beispiel mit gewichteten Figuren (Füße fallen nicht mehr nach unten, wenn Reihen im Einzel hochgestellt werden) oder durchgehender Fußriffelung (noch weitergehende Ballkontrolle). Aktuell wird der Tisch mit Hohlstangen ausgeliefert. Nicht wirklich konsequent ist vielleicht die Entscheidung der Ullrich-Macher, die Torgröße entsprechend der DTFB-Norm auf 20 cm zu reduzieren - die nicht der DTFB-Norm entsprechende klassische Torkonstruktion würde es eher nahelegen, sich bei diesem Maß weiterhin an die 20,5 cm klassischer Soccer-Tische wie Leonhart-Soccer oder P4P-Tisch anzuschließen. Der Ullrich-Kicker kostet - abhängig von der Ausführung - ab etwa 400 Euro (zuzüglich Versand). Weitere Informationen zum Tisch: http://www.ullrich-kicker.de/

::: Der KnalldenBall

Der KnalldenBall ist eine Alternative für die, die der Ullrich-Kicker nicht ganz überzeugt. In Deutschland produziert, setzt dieser Tisch auf eine noch größere Nähe zu den hochpreisigen Markentischen. Das drückt sich unter anderem in einer zu diesen Tischen identischen Spielfeldoberfläche, einer Bestückung mit klassischen Soccer-Figuren, klassischen Soccer-Griffen und der Verwendung sehr hochwertiger Hohlstangen aus. Qualität und Produktion in Deutschland haben freilich ihren Preis: Mit einem Kaufpreis von 666 Euro kommt man allerdings langsam in Regionen, in denen auch ein hochklassiger Selbstbau unter der Verwendung der besten Materialien finanziell wieder interessant wird. Der KnalldenBall trägt freilich nicht das Risiko eines Scheiterns beim Bauen in sich und dürfte den besseren Wiederverkaufswert haben. - Nähere Informationen zum KnalldenBall gibt es im kickerbau.org-Foto-Album, im Kicker-Sven-Online-Shop und auf der KnalldenBall-Webseite.

::: Der Fireball

Seit 2007 gibt es einen neuen und in der Kicker-Szene viel beachteten Tisch: den Fireball. Der Fireball wurde von den beiden Spitzenspielern Thierry Müller und Oktay Mann auf den Markt gebracht. Die Figur wurde unter ausschließlich spieltechnischen Überlegungen mit viel Liebe zum Detail neu entwickelt. Sie erlaubt im Zusammenspiel mit dem schweren Fireball-Ball alle Spielstile von tornado- bis soccertypisch. Aktuell wird der Tisch mit einem blauen Spielfeld ausgeliefert. Die endoptimierte Figur hat eine scharfe Fußkante ohne Fase, womit auch Bandenschüsse einfach zu spielen sind. Alternativ lässt sich der Tisch auch mit eigens entwickelten Soccer-Figuren bestücken und auch mit dem harten Urethan-Ball dann ungefähr wie ein klassischer Soccer-Tisch bespielen - die eigentlichen Vorteile dieses Tisches sind damit freilich ein wenig verschenkt. Der Fireball-Home kostet 699 Euro (zuzüglich Versand) und ist hier erhältlich: http://www.fireball-kicker.de/

::: Tuniro

Auch der Anbieter Tuniro hat es sich zum Ziel gesetzt, die Qualität in China produzierter Tische zu heben. Tuniro bietet eine ganze Palette unterschiedlicher Modelle in unterschiedlichen Preislagen an. Nachdem sich die Tuniro-Tische in Einzelheiten wie etwa der Form der Figurenfüße einige Jahre nicht viel von üblichen China-Tischen abhoben, kommt mit der Generation IV ab 2009 eine besser geformte Figur zum Einsatz. Tuniro mag so zu einer brauchbaren Alternative für den werden, dem ein Ullrich-Kicker noch zu teuer ist - obwohl ja unter solchen Voraussetzungen ein Eigenbau erst recht keine Alternative sein dürfte. - Nähere Informationen zu den Tuniro-Tischen gibt es hier: http://www.tuniro.de/.

::: Vector II und III

Als letzte käuflich zu erwerbende Alternative zum Eigenbau soll das Tischmodell Vector von Kicker-Klaus genannt werden. Es verfügt über ein hochwertiges Spielfeld und ist gut verarbeitet. Auf Wunsch lässt sich dieser Tisch auch direkt mit Leonhart-Figuren und -Griffen bestellen, was auch ausdrücklich empfehlenswert ist. Als einziger echter Schwachpunkt verbleibt beim Vector II die Torbreite, die mit 19,5 cm leider nicht der üblichen Turniernorm entspricht. Preis des Tisches: etwa 500 Euro inklusive Versand. Informationen gibt es hier: http://www.kicker-klaus.de/

Im Herbst 2009 ist mit dem Vektor III eine Weiterentwicklung des Vektor II auf den Markt gekommen, die neben einer soccertisch-üblichen Torbreite einige Ausstattungsoptionen wie hochklassige Stangen und hochwertige Soccer-Figuren mitbringt. Mit der besten Ausstattung liegt der Vektor III preislich bei 600 Euro, ist dafür aber auch zum vollwertigen Soccer-Tisch avanciert.

::: Eine allerletzte Alternative

Wer aus spielerischen Gründen unbedingt einen Markentisch der Hersteller Leonhart oder Lehmacher bevorzugt, wegen der finanziellen Belastung aber vor dem Kauf einer Turnierversion zurückschreckt, kann mit ein wenig handwerklichem Geschick die kostengünstigere oder vielleicht auch einmal gebraucht zu einem günstigen Preis angebotene Home-Version zu einem vollwertigen Turniermodell umbauen. Das Bild zeigt nicht etwa das Vorgängermodell des aktuellen P4P-Tisches, sondern einen mit selbst gebautem Untergestell versehenen P4P-Home.