::: Billige Kickertische aufwerten?! - Die Ausgangslage

Nun steht er also da: der billige Kickertisch, bei Ebay ersteigert oder bei der letzten Sonderpostenaktion des Discounters glücklich ergattert. Made in China, mehr oder weniger spielbereit. Im Kicker-Forum wird über solche Tische in der Regel abgelästert - und tatsächlich ist der Unterschied zum Markentisch in der Stammkneipe spürbar. Nun gut, dafür hat der Tisch (hoffentlich) auch nur einen Bruchteil dessen gekostet, was der Händler für einen solchen Marken-Kickertisch verlangen würde. Dennoch steht die Frage im Raum: Lässt sich da noch was verbessern? Und wenn ja: wie geht das?

::: Grundvoraussetzungen

Zwei Voraussetzungen sollten erfüllt sein, um über eine Aufwertung des vorhandenen Kickers überhaupt nachzudenken. Erstens sollte der Tisch ein Spielfeld mit einer Größe von ungefähr 118-120 cm x 68-70 cm aufweisen. Ist das Spielfeld wesentlich kleiner, werden die Abstände der Stangen zu einander zu gering, um das Zubehör für "richtige" Kickertische überhaupt einsetzen zu können. Zweitens sollte der Tisch mit Stangen mit einem Durchmesser von annähernd 16 mm ausgestattet sein. 13 mm-Stangen sind für das Spiel unter Erwachsenen nicht wirklich geeignet, weil sie im Eifer des Gefechts zu schnell verbiegen - hinzu kommt, dass es kein Zubehör für solche Stangen gibt, das eine echte Aufwertung bedeuten würde. Das gleiche gilt übrigens für Teleskop-Stangen - auch dafür gibt es kein besseres Zubehör, das einen Kauf lohnen würde.

::: Aufwertung: "Muss" oder "kann"?

Sind die Grundvoraussetzungen erfüllt, lassen sich Spielgefühl und Spielspaß mit der einen oder anderen Tuning-Maßnahme spürbar erhöhen. Hier muss allerdings jeder für sich selbst abwägen, ob ihm die erreichte Verbesserung die finanzielle Investition und den Arbeitsaufwand wert sind. Der Hobby-Spieler, der einmal im Monat in geselliger Runde ein paar Partien daddelt, wird diese Frage vielleicht anders beantworten als der Spieler, der regelmäßig und gut auf Markentischen spielt, aber schlicht und einfach nicht das nötige Kleingeld hat, sich einen solchen Tisch auch zu Hause hinzustellen. Aber auch für den Hobby-Spieler gilt: Wenn einmal "Blut geleckt" wurde, steigen die Ansprüche rasch. Das, was ursprünglich auszureichen schien, nervt dann mit störenden Macken. Neben den vielen möglichen "Kann"-Verbesserungen gibt es dann allerdings tatsächlich auch den einen oder anderen Punkt, wo ein Umbau fast schon zum "Muss" wird, wenn ambitioniert gespielt werden soll. Wenn etwa das Spielfeld durchhängt und kein Ball dort liegenbleibt, wo er für den Zieher liegen bleiben soll, dann ist Abhilfe dringend geboten. Das gleiche gilt, wenn die Puffer so breit sind, dass der Ball an der Bande immer durchgepasst werden kann. Während dieser zweite Schwachpunkt - in der Regel - recht einfach behoben werden kann, ist die Korrektur eines durchhängenden Spielfeldes mit wesentlich mehr Aufwand verbunden und ein echter handwerklicher Eingriff, der neben ein wenig handwerklichem Geschick auch das eine oder andere Werkzeug erfordert. Die Tuning-Möglichkeiten werden daher in "Level 1-Tuning" und "Level 2- Tuning" unterschieden.

::: Level 1-Tuning - Teile tauschen

Diese Maßnahmen bekommt jeder hin. Es geht um Punkte wie den Einbau besserer Figuren oder Griffe oder den Autausch der Puffer. Auch ein Lagertausch kann vielleicht noch zu den Level 1-Maßnahmen zählen, obwohl hier - je nach anfallendem Aufwand - schon die Grenze zu Level 2 überschritten sein kann.

::: Level 2-Tuning - bohren und sägen

Die Maßnahmen der Stufe 2 setzen handwerkliches Geschick und das Vorhandensein des nötigen Werkzeugs voraus. Hier geht es um Arbeiten an Spielfeld und Torkonstruktion - Punkte wie die Beseitigung eines durchhängendes Spielfeldes, die Vergrößerung des Abstandes zwischen Stangen und Spielfeld, den Einbau einer Bandenanhebung oder die Vergrößerung der Tore.