::: Die Oberflächenbehandlung: Beize und Lack

Das Oberflächenfinish ist eine reine Fleißarbeit, die immer wieder mit Wartezeiten wegen der einzuhaltenden Trockenzeiten verbunden ist. Man rollt und rollt und rollt und sieht in diesem Stadium recht wenig Vorankommen. - Das Material meiner Wahl bildete eine Farbbeize mit anschließendem Klarlack-Überzug. Die Beize lässt die Maserung des Holzes durchscheinen, was erstens gut aussieht, zweitens aber auch Oberflächenschäden und Verunreinigungen im Lack wesentlich weniger auffallen lässt als eine reinfarbige Oberfläche.

::: Farbe auf's Holz - das Beizen

Die Arbeitsschritte im einzelnen: Nachdem alle Kanten - dort, wo es vorgesehen war - gefast waren, folgte ein erster Schliff mit Excenterschleifer und Scheibe mit 150er Körnung. Anschließend wurden die Bauteile rot bzw. schwarz (Beine) gebeizt. Zum Einsatz kam dabei die Wasserbeize der Firma Clou; schwarz als gebrauchsfertige Beize, rot als mit heißem Wasser selbst anzusetzendes Pulver (Farbton 154) - ein wider Erwarten sehr unproblematisches Verfahren! (Warum gibt es eigentlich fertige Beize, wenn das Pulver viel billiger und ganz unkompliziert im Gebrauch ist?) Die Beize wird mit einem Pinsel gut deckend aufgetragen; länger auf der Oberfläche stehenbleibende und damit überschüssige Beize wird mit einem Lappen abgenommen. Noch einmal der Hinweis: Soll gebeizt werden, müssen alle Oberflächen frei von Leimspuren sein, weil der Leim eine Einfärbung des Holzes an den betreffenden Stellen verhindert!

::: Schützender Überzug - die Lackierung

Die Beize dient nur dem Einfärben des Holzes; weil sich die Beize an der Oberfläche absetzt und bei Berührungen deutlich abfärbt, sind die Oberflächen nach dem Trocknen der Beize mit einem Schutzüberzug zu versehen. Hier kam der Clou-Klarlack L 11 in Seidenmatt zum Einsatz. Dieser Lack ist nicht billig - aber ich möchte ihn dennoch heiß empfehlen, weil er sehr gut zu verarbeiten ist, schnell und gut trocknet und vor allem - im Gegensatz zu manch anderem preisgünstigeren Produkt - nicht klebt und im Laufe der Zeit auch nicht klebrig wird! An dieser Stelle zu sparen, lohnt sich nach meinen Erfahrungen in anderen Bereichen überhaupt nicht. Zum Lackieren an sich: Der Lack wurde mit Pinsel (Ecken und der Rolle nicht zugängliche Stellen) bzw. Rolle (Flächen und Kanten) verarbeitet. Nach dem Beizen wird das Holz vor dem ersten Lackieren nicht (!) geschliffen, da sich die Beize vorzugsweise an der Oberfläche ablagert und sonst wieder mit weggeschliffen würde. Nach dem ersten Lacküberzug wird allerdings mit einem 240er oder feinerem Schleifpapier zwischengeschliffen und anschließend noch ein- bis zweimal überlackiert. Beim Aufbringen - insbesondere der dritten Schicht - auf einen möglichst staubfreien Arbeitsplatz achten; große Flächen am besten immer zuerst und mit frisch ausgewaschener Farbwanne und Rolle lackieren. So ergeben sich Oberflächen, die weitgehend frei von Pickeln und Verunreinigungen sind.

::: Impressionen

Zum Abschluss folgt eine kleine Bildserie, die einen ungefähren Eindruck von der so erzielten Oberflächenoptik vermittelt.